

Kurt Heinrich
*1940
Vorsitzender des Sportausschusses und Kreissportbundes Viersen
Ab den 1970er-Jahren prägte der Lehrer und spätere Schulrektor Heinrich Kurt in verschiedenen Funktionen den Sport im Kreis Viersen und trieb die Professionalisierung des Kreissportbundes entscheidend voran. Für seine Verdienste wurde er 1995 mit der Ehrenplakette des Kreises ausgezeichnet.
Kurzbiografie
- Geboren 1940 in Boisheim, heute Viersen
- 1946-1950er-Jahre Mitglied im TV Boisheim und TSV Boisheim
- 1957-Ende der 1970er-Jahre TV Lobberich
- 1963 ÜL-Lizenz Leichtathletik / WLV
- 1963 1. Platz Hochschulmeisterschaft PH Neuss, 100m-Lauf, Diskuswurf
- 1964 1. Platz Hochschulmeisterschaft PH Neuss, 400m-Lauf
- 1965-1969 Volksschullehrer an der Kath. Volksschule Breyell (Nettetal)
- 1965 2. Staatsexamen für das Lehramt an der PH Neuss
- 1967 2. Staatsexamen für das Lehramt an Volksschulen 1967
- 1969-1986 Hauptschullehrer an der Hauptschule Breyell (Nettetal)
- 1970-1993 Fachberater und Beauftragter für den Schulsport/Kreis Viersen
- 1973 ÜL-Lizenz Volleyball/ WVV
- 1975-2009 Kreistagsabgeordneter im Kreis Viersen (CDU)
- Ab 1975 Mitglied im SuS Schaag
- 1975-1985 Jugendtrainer/ Fußball SuS Schaag
- 1975-2015 Vorstand KSB Viersen, ab 1993 als Vorsitzender
- 1985-2009 Vorsitzender / Sportausschuss im Kreistag des Kreises Viersen
- 1986-2004 Rektor der Kath. Grundschule Lobberich (Nettetal)
- 1995 Ehrenplakette des Kreises Viersen
- Ab 2015 Ehrenvorsitzender des KSB Viersen
Kurt Heinrich über …
„Ja, geboren wurde ich in Boisheim. Ein ganz kleiner Ort, mit etwa 1500 Einwohnern. Dieser Ort ist sehr landwirtschaftlich geprägt. Und meine Mutter kommt von einem Bauernhof. Denn viele meiner Onkel sind Bauern und Landwirte und ich bin auf einem Bauernhof geboren. Insofern passt das alles da rein. 1940 Kriegszeit: Ich erinnere mich eigentlich nicht an sehr vieles. Wir waren viel auf dem Hof von meinem Opa, der wohl im ersten Kriegsjahr verunglückt ist und dann hat mein Onkel den Hof übernommen. Dort waren wir sehr viel. Und erinnern kann ich mich eigentlich nur, als die Amerikaner kamen. Die haben dann Boisheim besetzt, sind auch zu uns auf den Hof gekommen.
Als Positives erinnere ich mich, dass ich von denen die erste Apfelsine meines Lebens bekommen habe und den ersten Kaugummi. Das sind so die positiven Gedanken.
Wir haben natürlich überwiegend draußen gespielt. Da erinnere ich mich mehr an den Winter als an den Sommer, denn in der Nähe von dem Bauernhof gab es drei Teiche, die sind jeden Winter dick zugefroren und dann haben wir uns als Kinder diese Schlittschuhe, die man noch andrehen musste, untergeschnallt und sind dann ja wochenlang und jeden Tag auf den Seen rumgerutscht. Sonst weiß ich nur noch, dass es eine alte Turnhalle gab an der Dülkener Straße. Es war eine ehemalige Fabrikhalle mit einem Betonboden, glaube ich. Es war also nichts Besonderes, es waren alte Matten. Da haben wir geturnt im Turnverein Boisheim. Später habe ich dann in Boisheim dann als Kind Feldhandball gespielt. Und da erinnere ich mich eigentlich nur an eine Ferienfreizeit in Hachen. Da war ein Zeltlager, da muss ich im Grundschulalter gewesen sein. Da haben wir dann die Ferienzeit verbracht und habe Handball gespielt.
Dann hatte Boisheim einen Sportplatz. Da sind wir mit der Schule mit unserem Lehrer hin. Der Herr Tomberg war mein Volksschullehrer. Der war sehr sportaffin. Der hat uns beim Sport viele Freiheiten gelassen, aber er hat uns auch sehr viel zum Sport hingeführt. Im Bereich Leichtathletik, obwohl das nur ein Sandplatz war, sind wir sehr häufig rumgeturnt und haben da meiner Erinnerung nach doch die eine oder andere an sportlichen Ersterfahrungen gemacht. Sonst erinnere ich mich da an meine Kindheit nicht so sehr.
Wir hatten regulären Schulunterricht. Aber wie gesagt der Sport war in der Volksschule nur draußen. Zu der Turnhalle wüsste ich nicht, dass wir da hingegangen sind. Am Schulhof haben wir Sport gemacht, das weiß ich. Und in einer Klasse im Klassenraum. Da gab es so Gymnastikübungen. Bälle hatten wir da in der Schule, das weiß ich noch. Da haben wir im Schulhof Völkerball gespielt und diese ganzen Spielchen. Das war dann schon recht abwechslungsreich, glaube ich mich erinnern zu können.
Dann kam auch ziemlich schnell der Verein. Erst der Turnverein Boisheim und der TSV. Dann bin ich zu den Fußballern gegangen. Als Jugendlicher haben wir in den Jugendmannschaften bisschen Fußball gespielt und aber auch da habe ich nicht mehr so viele Erinnerungen. Die meisten Erinnerungen habe ich an die Schulzeit, dann im Gymnasium. Nach der Klasse fünf bin ich nach Dülken zum Gymnasium gewechselt. Das ging nur bis zur Klasse zehn damals. Dann mussten wir wieder wechseln, und dann hatten wir einen sehr engagierten Lehrer. Eigentlich war der Deutschlehrer, der Herr Kühne, aber der war sehr sportaffin, muss ich sagen. Und der hat sehr viel im Bereich Fußball getan. Das war seine Leidenschaft. Der war auch, glaube ich, mal Vorsitzender vom Dülkener Fußballverein. Er hat Schulmannschaften aufgebaut. Dann sind wir mit anderen zu anderen Gymnasien gefahren, haben dann Vergleichskämpfe gemacht. Und das zweite, wo ich mich daran erinnern kann, war Schlagball. Das war seine zweite Leidenschaft. Dem ging es dann da über den Sportplatz zu laufen. Da haben wir sehr viel Sport gemacht. Im Gymnasium war hat der sehr viel für uns angeboten, auch über den reinen Schulsport hinaus. Der reine Schulsport war in der Turnhalle war an einem Gymnasium. An den Sport in der Turnhalle erinnere ich mich nicht so gerne. Ich habe nicht so gerne am Barren und geturnt und da gab es einen Arzt in Boisheim. Der Dr. Steinhausen, eine Seele von Mensch. Und der hat mir dann ein Attest geschrieben: Die Handgelenke sind zu schwach, den Körper zu tragen. Und das habe ich meinem Sportlehrer gegeben. Dann brauchte ich nicht an die Barren.“
„In die Politik kam ich wie die Jungfrau zum Kind, muss ich sagen. Meine Intention lag eigentlich eher auf der kommunalen Ebene. Ich wollte damals, oder hatte zumindest Ambitionen, in den Rat der Stadt Nettetal zu kommen. Aber wir hatten damals einen Bürgermeister, der sagte: ‚Zur Wahl müssen wir die aufstellen, die uns die Stimmen bringen. Die, die die Arbeit machen, holen wir uns über die Reserveliste.‘
Da ich erst spät nach Breyell gezogen war, vorher in Boisheim gewohnt hatte und dann nach Schaag zog, einem kleinen Ortsteil von Nettetal, war ich dort nicht so bekannt. Ich war zwar seit 1965 Lehrer, aber das reichte nicht, um innerhalb von fünf Jahren so bekannt zu werden, dass es für ein Ratsmandat gereicht hätte. 1975 gab es dann eine Kandidatenaufstellung in Lobberich. Der bisherige Kreistagsabgeordnete war an diesem Termin nicht da, und die Lobbericher sagten: ‚Der Breyeller ist nicht da, dann setzen wir eben einen Lobbericher dahin.‘
Daraufhin kam der Breyeller CDU-Vorsitzende zu mir und meinte: ‚Hör mal, du willst doch in den Rat. Wäre denn der Kreistag was für dich?‘ Ich hatte vom Kreistag überhaupt keine Ahnung, wusste nicht, was da auf mich zukam. Aber ich wusste, es ist ein politisches Gremium – also besser als gar nichts, habe ich gedacht. Noch am selben Abend wurde ich als Kandidat für den Kreistag aufgestellt und gewählt. Das war 1975.
Schon 1970 war ich als Fachberater für den Schulsport berufen worden und habe dann auf Kreisebene, zusammen mit einem Angestellten des Kreises, die ganzen Schulsportfeste und Wettkämpfe organisiert. Als ich dann in den Kreistag kam, hatte ich natürlich noch mehr Möglichkeiten. Fünf Jahre später, 1980, wurde ich dann, weil man in meiner Fraktion wusste, dass ich im Sportbereich aktiv war, direkt Ausschussvorsitzender im Sportausschuss. In dieser Funktion kam ich natürlich auch mit dem Kreissportbund in Berührung.
Das waren die Handlungsfelder, die ich kannte, und die Akteure kannte ich ebenfalls. Der erste Vorsitzende des Kreissportbundes, Josef Ringendahl, war Direktor eines Stahlwalzwerks in Breyell – den kannte ich also, er war in der Schwesterpartei FDP ein bekannter Mann. Sein Nachfolger war Karl Rieger, CDU-Kommunalpolitiker aus Viersen. Durch diese persönlichen Bekanntschaften bin ich immer mehr hineingerutscht und habe versucht, Schulsport und Vereinssport besser zu koordinieren.
Mir und meinen Mitstreitern ist das sehr gut gelungen. Da war auch Herr Minhorst, den darf ich nicht vergessen. Er war 1964 vom Kreis Viersen als Kreissportlehrer eingestellt worden, später Kreisobersportrat. Mit ihm zusammen konnte man im Schulsport und auch im Kreissportbund vieles in die Wege leiten. Der Kreissportbund war damals in den ersten 20–30 Jahren allerdings noch ein rein ehrenamtliches Gremium mit eher untergeordneten Aufgaben. Da hat sich also anfangs noch nicht allzu viel bewegt.“
„Die Entwicklung des Kreissportbundes Viersen – wie gesagt, es war ein rein ehrenamtlich geführter Verein, der aber sehr früh die Verbände eingebunden hat. Der Kreissportbund hatte neben seinem Vorstand den sogenannten Hauptausschuss. In diesem saßen die Vertreter der Fachverbände der Sportarten. Das war allerdings ein Gremium, das nicht großen Einfluss hatte. Mehr ein informelles Gremium, weniger eines, das wirklich etwas initiieren und durchsetzen konnte.
Richtig entwickelt hat sich der Kreissportbund eigentlich erst Anfang der 1990er-Jahre. 1990 hat mein Vorgänger als Vorsitzender, Herr Rieger – er war Schulleiter in Süchteln und Kommunalpolitiker – das Breitensportprogramm, das damals aufgelegt wurde, aufgegriffen und eine erste AB-Maßnahme eingerichtet. Damals wurde Frau Klaudia Schleuter eingestellt, die praktisch durchgängig bis nach 2015 dort gearbeitet hat. Erst über die AB-Maßnahme, und als ich 1993 Vorsitzender des Kreissportbundes wurde, hat sie so gute Arbeit geleistet und die Bedeutung des Breitensports so ins Bewusstsein der Politik gebracht, dass sie eine Festanstellung bekam. Finanziert wurde das damals je zur Hälfte vom Landessportbund und vom Kreissportbund Viersen mit Unterstützung des Kreises.
Bis dahin bestand die Hauptaufgabe des Kreissportbundes eigentlich darin, Koronarsport anzubieten. Da gab es bis zu 150 Teilnehmer. Dr. Siemes, Vorstandsmitglied im Kreissportbund und praktizierender Arzt, hat diesen Koronarsport im Kreis Viersen aufgebaut. 2004 war dazu das Jubiläum. Seit 1979 gab es Koronarsportgruppen, die über den Kreissportbund abgerechnet wurden, weil die Vereine damals noch nicht so weit waren, das selbst anzubieten. Der Kreissportbund hat also überfachlich und überkommunal gearbeitet und auch die Ausbildung der Übungsleiter organisiert. Das war eigentlich eine klassische Aufgabe der Bünde, damals allerdings nur der Übungsleiter C, also der allgemeine, nicht fachbezogene Schein. Herr Minhorst hat das zusammen mit einem anderen Diplomsportlehrer jedes Jahr zweimal über den Kreissportbund angeboten. So sind schon viele, viele Übungsleiter hervorgegangen.
1993, mit der Festanstellung von Frau Schleuter, hat die eigentliche Arbeit erst begonnen. Das lag auch daran, dass ich damals gleichzeitig Vorsitzender des Sportausschusses, Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses im Kreistag und Vorsitzender des Kreissportbundes war. Ich kannte den Landrat, kannte den Sportdezernenten, kannte die handelnden Personen – und dann geht vieles leichter. Es ist nun mal so: Ohne persönliche Beziehungen und Verflechtungen kriegt man vieles nicht auf die Reihe. Wir haben Frau Schleuter im Kreishaus untergebracht, sie bekam dort ihr Büro. Und aus dem rein ehrenamtlichen Kreissportbund wurde etwas Professionelleres.
Sehr schnell merkte man, dass auf die Breitensportkoordinatorin so viel Verwaltungsarbeit zukam, dass das eigentlich vertane Zeit war. Also wurde eine Verwaltungskraft dazugesetzt, dann eine zweite – diesmal vom Kreis finanziert. Der Landessportbund legte neue Modelle auf, die teilweise mitfinanziert wurden. Und durch die guten Beziehungen zum Kreis konnten wir erreichen, dass die Hauptamtlichkeit immer weiter ausgebaut wurde. Schließlich hatten wir im Kreishaus eigene Räumlichkeiten im Souterrain, vier Büros, und haben dort auch einen Gerätepool eingerichtet. Es wurde sukzessive erweitert, und heute ist der Kreissportbund mit sechs oder sieben Hauptamtlichen in diesem Bereich tätig und immer noch sehr eng mit dem Kreis verbunden – inhaltlich wie strukturell.
Der eigentliche Knackpunkt kam, als Herr Minhorst, der Kreisobersportrat, 2004 in Rente ging. Der Kreis stellte niemanden mehr nach. 2005 haben dann der Kreissportbund und der Landrat einen Pakt für den Sport geschlossen. Der Kreis verpflichtete sich, den Kreissportbund auch finanziell zu unterstützen. Wir hatten Hausrecht im Kreishaus, freie Post und Logis, konnten alle Medien nutzen, und der Jugendamtsleiter übernahm die Dienstaufsicht für die Angestellten. Das waren Voraussetzungen, auch finanzieller Art, die wir vorher nicht hatten, die sich aber nach und nach entwickelten und den Kreissportbund schließlich auf ganz andere Füße gestellt haben.“
„Ich sehe das besonders bei uns in der Stadt Nettetal. Aber ich höre das auch von anderen Städten und Gemeinden. Kempen will ich mal etwas ausklammern, da habe ich das Gefühl, dass der Zusammenhalt in der Stadt etwas enger ist. In den anderen Kommunen gibt es aber immer noch sehr stark das sogenannte Kirchturmsdenken. Die kommunale Neugliederung, obwohl sie jetzt eigentlich schon zwei bis vier Generationen zurückliegt, ist zwar in den Köpfen angekommen, aber in der Praxis vor Ort gibt es doch häufig noch Ortsteildenken.
Man sieht es zum Beispiel am Schützenwesen. Es gibt in jeder kleinen Honschaft bei uns einen Schützenverein, und jeder braucht eigentlich ein Zelt oder eine Halle. Das ist aber nicht finanzierbar. Die Überzeugung, irgendwo etwas zu bauen, das von allen genutzt wird, klappt nicht. Und ähnlich ist es im Sport. Es hat zwar viele Fusionen gegeben, aber einige haben nicht funktioniert. Viele kleinere Vereine, die untergegangen sind oder in größere eingeflossen sind, haben das im Nachhinein bereut, weil das gesellschaftliche Leben darunter gelitten hat. In den kleinen Orten hatten die Sportvereine einen sehr starken Einfluss auf das kommunale Zusammensein. Das ist zum Teil weggebrochen, als die größeren Vereine kamen, die doch etwas anonymer sind.
Der Kreis Viersen hat schon ein gewisses Selbstverständnis, aber die Schwerpunkte liegen eher im regionalen Bezug zu den Niederlanden. Wir sind ja praktisch Grenzregion, und die Beziehungen zu den Niederlanden sind oft stärker, auch bei den Kommunen. Als Beispiel: die Städtepartnerschaften oder die Verbindungen zwischen Venlo, Brüggen und Nettetal. Da sind die Brücken stärker Richtung Niederlande als Richtung Rheinschiene.
Der Kreis Viersen sieht sich überwiegend landschaftlich geprägt. Wir haben eine Vielzahl von Seen, wir haben den Naturpark Schwalm-Nette, zu dem der ganze Kreis gehört. Er ist mehr eine grüne Oase, sage ich mal, und versteht sich als Institution, um Besucher einzuladen, in den Kreis zu kommen. Wirtschaftlich versucht man, Schwerpunkte zu bilden, in einzelnen Kommunen große Gewerbegebiete anzulegen und Firmen anzusiedeln. Die Wirtschaftsförderung im Kreis hat einen hohen Stellenwert, wenn auch nicht den einer Industrieregion. Dafür sind wir zu sehr landwirtschaftlich geprägt.“
„Diese enge Verflechtung zwischen dem Kreissportbund und dem Kreis Viersen, die gibt es nur in wenigen Kreisen. Meine Kollegen haben mich damals dafür auch ein Stück weit beneidet. Wenn ich ihnen erzählt habe, welche finanziellen Möglichkeiten wir bei uns hatten – wir haben zum Beispiel vom Kreissportbund noch nie Porto bezahlt – dann waren das Dinge, die keineswegs selbstverständlich sind.
Diese Kooperation, der Pakt für den Sport, den wir 2005 erstmals im Kreis Viersen geschlossen haben und der 2017 von meiner Nachfolgerin Frau Feller erneuert wurde, hat den Kreissportbund auf gesunde Füße gestellt und ein sicheres Konstrukt entstehen lassen. Der Kreis kann sich voll auf den Kreissportbund als Vertreter des Sports gegenüber den verschiedensten Gremien verlassen. Es gibt mittlerweile so viele Netzwerke, die vom Kreissportbund initiiert wurden und in die auch der Kreis eingebunden ist – sei es im Bereich Gesundheitssport, im Behindertensport oder in der Integration. Wir haben damals die Botschafter für Integration entwickelt, Übungsleiter ausgebildet, die als Botschafter in die Vereine gegangen sind.
Diese enge Zusammenarbeit war natürlich nur möglich mit den richtigen handelnden Personen. Darum habe ich auch immer Wert daraufgelegt, dass meine Nachfolgerin im Amt eine Kreistagsabgeordnete ist. Frau Feller, die heutige Vorsitzende des Kreissportbundes, sitzt im Kreistag – so bleiben die Verbindungen bestehen. Ohne diese persönlichen Kontakte geht es nicht. Wenn man nur am Telefon oder schriftlich mit dem Oberkreisdirektor oder dem Landrat kommunizieren will, dann funktioniert das nicht.
Im Nachhinein würde ich sagen, diese Zusammenarbeit hat eine ganze Menge bewirkt. Das ist in anderen Kreisen eher ungewöhnlich. In Steinfurt sollte einmal etwas Ähnliches aufgebaut werden, ob es aber wirklich umgesetzt wurde, weiß ich nicht. Bei den anderen Kreissportbünden gab es solche Strukturen jedenfalls nicht. In den Stadtsportbünden war die Zusammenarbeit einfacher, bei den Kreisen war das deutlich schwieriger.“