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Bärbel Vitt

*1938
Turnsportfunktionärin und Host der ZDF-Kindersendung „Turn mit!“

Der Titel ihrer ZDF-Kindershow „Turn mit!“ ist für Bärbel Vitt Programm: Ob als Lehrerin, Vereinstrainerin, oberste Jugendwartin des Deutschen Turner-Bundes oder Vorständin der Deutschen Sportjugend – das langjährige Mitglied der Cronenberger TG hat ihr Leben Kindern und Jugendlichen gewidmet.

Kurzbiografie

  • Geboren 1938 in Wuppertal
  • 1955-heute Mitglied der Cronenberger Turngemeinde 1880 e.V.
  • 1962-1998 Kunst und Sport Lehrerin am Städt. Gymnasium Gevelsberg
  • 1970-1978 Bundesjugendwartin Deutscher Turner-Bund
  • 1971-1978 Moderation der Kindersendung „Turn Mit“ im ZDF
  • 1978-1988 Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend
  • 1988 Bundesverdienstkreuz
  • 1990-1998 Vorstandsmitglied des Deutschen Turner-Bundes
  • 2015 Sportplakette des Landes NRW

Bärbel Vitt über …

… Evakuierung und Umzug nach Wuppertal nach dem Zweiten Weltkrieg

„Aufgewachsen bin ich in den ersten zehn Jahren in unterschiedlichsten Landschaften, ich bin ein Kriegskind. 1938 bis 1943 habe ich in Wuppertal mit meinen mit meinen Eltern gewohnt. Ich hatte drei Geschwister. Mein Vater war im Krieg. 1943 wurden wir nach Oberbayern auf einen Bauernhof, in der Nähe des Chiemsees evakuiert. Meine Mutter bekam dort die Nachricht, dass unser Haus bei einem Angriff in Wuppertal total zerstört- und dem Erdboden gleich war. Wo ging meine Mutter dann mit den Kindern hin? Sie hatte außer einem Koffer für uns gar nichts. Sie ging zurück in ihr Elternhaus. Meine Mutter war Westfälin aus Witten. Wir gingen dann zu den Großeltern und haben dort auch bei den Großeltern bis Ende des Krieges mit Angriffen und allem, was damals dazugehörte bis 1948 gelebt.
Mein Vater kam dann aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Er war auch Wuppertaler und hat dann berufsmäßig wieder nach Wuppertal zurückgefunden. Wir sind dann 1948 in eine Wohnung gekommen, nach Wuppertal, in einen Vorort nach Cronenberg. Ein wunderschöner Vorort in Wuppertal, grün, umgeben von Wald und Wiesen. Es war ein Vorort, in dem ganz wenig durch Bombenangriffe zerstört worden war. Dort gab es also wirklich noch leere Wohnungen. Wir wurden dort eingewiesen und waren eigentlich, ja, ich kann es mir heute so vorstellen, völlig fremd. Wir kamen dort mit fünf Kindern hin. Das war in Wuppertal-Cronenberg sowieso eine Sensation. Dort hatte man zu der Zeit keine fünf Kinder. Und wir hatten nichts. Wir kamen wirklich in diese Wohnung und ich kann die Menschen auch verstehen, die uns doch sehr skeptisch angesehen haben. Aber wir sind doch schnell heimisch geworden, auch durch die Art meiner Mutter, die sehr tolerant war, die sehr liebenswürdig war, die sehr intelligent war. Und das haben die Menschen sehr schnell gemerkt, dass wir eine Familie waren, die auch sehr auf Bildung bedacht war. Und dann haben wir bis 1948 in Cronenberg gelebt. Ich habe da 1949 noch eine fünfte Schwester bekommen.
Was machte man damals? Meine Eltern suchten natürlich für uns Kinder auch außerhalb der Schule nach Beschäftigung. Wo können unsere Kinder hingehen? Man kann das den heutigen Jugendlichen gar nicht erzählen, dass es das, was heute möglich ist, gar nicht gab. Es gab eigentlich so zwei Sachen, für die man sich entscheiden konnte: Die Evangelische Jugend oder auch die Katholische Jugend, die war doch dann sehr schnell nach dem Krieg aktiv und eben unser Turnverein. Dort waren schon 1946 die früheren Turner des Turnvereins sehr aktiv. Der Verein wurde auch von den Besatzungsmitgliedern freigegeben und schnell wiederaufgebaut. Und natürlich, es war ganz schnell klar: Wir können diesen Aufbau auch nur durch unsere Jugend bewältigen und müssen unserem Verein zugrunde legen, dass wir uns ganz schnell um die Kinder und Jugendlichen kümmern. Und das war für uns ein großes Glück. Diese Turnhalle war drei Minuten von meinem Elternhaus entfernt, und wir haben uns dann gleich ganz begeistert an den Turnverein angeschlossen. Und ich muss sagen: Das war so eigentlich das, was mein Leben bis heute sehr bestimmt hat.“

… gesellschaftlichen und kulturellen Mehrwert des Vereinssports

„Sehr früh habe ich das als sehr schön empfunden, dass nicht nur geturnt wurde, sondern sehr viel Wert auch auf Vereinsfeste gelegt wurde. Zum Beispiel fand jeden Monat ein sogenanntes Vereinsbeisammensein statt, was immer an einem Samstag war. Unsere Jugendgruppe fand immer samstags statt, von 17.00 bis 20.00 Uhr. Es wurde also zuerst geturnt, dann wurde sich umgezogen. Wir hatten noch keine Duschen, wir haben uns dann gewaschen und haben dann einen anderen Pullover oder ein anderes T-Shirt angezogen. Und dann wurde gesungen und getanzt, und das war für mich schon so vom Gesellschaftlichen vom Sozialen her schon so eine Sache, die mehr war als nur Turnen, als nur Sport in dem Sinne. Wenn man Sport also als reine technische Sache betrachtet.
Und das war auch das, was mich so sehr angesprochen hat, dass da also mehr Kulturelles war. Wir hatten in diesem Verein immer, solange ich mich erinnern kann, auch einen Kulturwart, den gibt es heute einfach nicht mehr.
Den hat man zum Beispiel beim Deutschen Turner-Bund sehr lange gehabt, den es heute dort auch nicht mehr gibt. Der ist irgendwo in einer anderen Position aufgegangen, manchmal auch leider vergessen worden. Aber das war in unserem Verein wohl eine gewachsene Sache. Durch Vereinsfeste lernte man auch andere Abteilungen kennen. Es gab also zwei oder drei vom Alter verschiedene Gymnastikabteilungen. Also für die ganz jungen Turner, die sich anders gestaltete als für die älteren Turner. Die Älteren hat man also nie vergessen. Nach dem Krieg sorgten die auch für den Erhalt, glaube ich. Die Frauen waren ja im Krieg auch zu Hause. Und die Frauen waren eigentlich die Stärke, auch im Krieg, die das alles zusammengehalten haben. Und die haben dann im Turnverein hinterher sehr viel mitgearbeitet und den Verein wieder zusammengefügt, auch als die Männer wieder da waren. Und da war es also so, dass es ganz normal war, wenn unser Jugendgruppenabend zu Ende war, dass da einer sagte: ‚Ihr könnt mit zu uns gehen, meine Mutter hat Kartoffelsalat gemacht.‘ Das waren dann so Sachen, die waren selbstverständlich. Mann war dann im Verein so eine richtig große Familie. Und das hat sich natürlich dann immer mehr erweitert. Und nach meinem Studium, als ich 1962 fertig war, da war es ganz klar – du machst ehrenamtlich Arbeit in deinem Verein. Und seitdem arbeite ich ununterbrochen. Auch mit meinem Sohn, der dann 1966 geboren wurde und mit elf Tagen in den Turnverein im Kinderwagen angekarrt wurde. Der arme Junge, aber er hat sich ganz gut entwickelt.“

… studentische Nebenjobs im Hause Diem

„Ich musste mir mein Sportstudium selbst verdienen. Und wusste also im Sommersemester, da hatte ich also drei Monate Zeit und im Winter gab es nur zwei Monate. Man war ja froh, für jede Mark, die man dazuverdienen konnte.
Frau Diem hat dann sehr schnell gemerkt, dass ich so alles im Haus konnte. Ich komme aus einer Familie, wo sechs Kinder sind und man zu den ältesten Mädchen gehört. Unter mir sind vier Schwestern, mein einziger Bruder ist nur zwölf Monate älter als ich. Da wird man einfach ganz früh selbstständig und kriegt auch Aufgaben übertragen, die man heute keinem Kind in gewissem Alter übertragen würde. Und ich frage mich: Warum hast du das mit acht oder neun Jahre schon gekonnt? Aber ich konnte es eben.
Und Frau Diem hat mich angesprochen und dann gesagt: ‚Also hör mal, du hast doch ein Fahrrad. Wir sind hier in Junkersdorf und wohnen auch hier in Junkersdorf. Du könntest doch mal zwischendurch, wenn du zwei Stunden nichts hast, dann bei uns zu Hause und in der Bibliothek gucken, ob Bücher aufgeräumt werden müssen, die mein lieber Mann liegen gelassen hat.‘ Professor Diem durfte auch die Bücher liegen lassen.
Ich habe alles gemacht, was so im Haushalt in einer oder zwei Stunden dann zwischendurch gemacht werden konnte. Ich weiß noch genau, es gab für jede Stunde zwei Mark als Werkstudentin. Dadurch, dass ich immer einen Schlüssel hatte und das so innerhalb von vier Wochen machen konnte, hat mir Frau Diem jede Stunde abgenommen, die ich aufgeschrieben habe. Dadurch habe ich natürlich auch ein ziemlich persönliches Verhältnis zu Professor und zu Frau Diem entwickelt. Das war ganz klar. Man kannte sich dann näher, wenn man das Zuhause kannte. Das war schon sehr schön. Deshalb habe ich auch sehr gute Erinnerungen daran. Frau Diem konnte dann am Ende meines Studiums nicht verstehen, dass ich nicht an der Sporthochschule geblieben bin, als Dozentin oder als Assistentin im Bereich Spiel-Musik-Tanz, sondern mich wirklich entschlossen habe und das war immer mein Traum, dann an die Schule zu gehen. Ich wollte mit Schülern arbeiten und den Schülern wirklich den Spaß am Sport und die Freude am Sport vermitteln, auch wenn man selber nicht der größte Athlet war, zu vermitteln. Das ist mir auch gelungen.“

… Anfang der Funktionärstätigkeiten im Turnen

„Ich arbeitete ab 1962 in der Schule und lebte noch zu Hause, war aber natürlich noch in meinem Turnverein.  Man brachte natürlich auch neue Ideen aus dem Studium mit. Ich hatte diese Idee, die ich fantastisch fand: Mutter-und-Kind-Turnen. 1962 hat das in Wuppertal noch kein Mensch gemacht. So nach dem Motto: Was machen denn die Mütter und Kinder in der Turnhalle? Es war also direkt ein großer Erfolg. Das hat sich dann sehr schnell auch in Wuppertal entwickelt, bei anderen Vereinen, da ich dann Lehrgänge für andere Übungsleiterinnen gemacht habe. Es spricht sich herum, man ist dann auf einmal Jugendwartin, in einem, damals hieß es noch Turngau und auf einmal ist man Landeskinderturnwartin im Rheinischen Turnerbund. Und dann ist man Bundesjungendwartin im Deutschen Turner-Bund.
Es war also eine Entwicklung, die es vielleicht auch so in der Politik oder der Wissenschaft gibt – einfach mit der Erfahrung. Und es gab ja auch noch nicht so viele Leute, die so was machten und die das dann auch richtig weitergeben konnten. Das war vielleicht auch so meine Begabung, andere zu begeistern, weil ich so begeistert war.
Ich war dann acht Jahre Bundesjugendwartin in der Deutschen Turnerjugend und du kennst natürlich auch alle anderen Jugendwarte aus den Fachverbänden. Wir trafen uns ja mindestens einmal im Jahr zur Vollversammlung der Deutschen Sportjugend. Und nachdem ich 1978 nicht wiedergewählt werden konnte, was ich auch sehr gut finde, dass solch eine Position wirklich nur einmal wiedergewählt werden darf, denn dann sollte jemand Neues kommen mit neuen Ideen, der vielleicht auch andere Ansätze hat. Und dann bin ich sofort, nachdem ich bei der Deutschen Turnerjugend aufgehört habe, im gleichen Jahr von den anderen Sportfachverbänden in die Sportjugend gewählt worden. Und da bin ich dann zehn Jahre von 1978 bis 1988 gewesen. Da bin ich also zweimal wiedergewählt worden. Ich glaube, ich war fast zwei Amtsperioden als einzige Frau im Vorstand der Deutschen Sportjugend. Es waren sonst nur Männer, heute sieht es ganz anders aus.“

… die Reaktion des Olympischen Jugendlagers auf das Attentat während der Spiele 1972

„Wir konnten das eigentlich überhaupt nicht begreifen. Als wir davon hörten, war das ja mitten in den fröhlichen Spielen. Die Eröffnungsfeier war voller Musik, als die Nationen einmarschierten und die Tage danach waren voller Fröhlichkeit. Es war ein wunderbares Wetter, 1972 war ein herrlicher Sommer. Und dann dieser Eklat. Auch im Jugendlager, das war einfach so volles Entsetzen, dass alle ganz ruhig wurden. Ich habe noch nie in einem Stadion erlebt, auch hinterher, als Avery Brundage verkündete, die Spiele gehen weiter – es war nur Stille.
Es war zwei Tage wirklich nur Stille im Olympiastadion, auch während der Wettkämpfe. Gefreut hat sich da keiner, auch die armen Sportler nicht. Weil erst keiner wusste, ob es nun weiter geht. Was wird daraus? Was passiert? Es war einfach ein großes Entsetzen. Und ich glaube auch bis zum Ende der Spiele hat sich diese Fröhlichkeit nie wieder einstellen können, konnte sie auch eigentlich gar nicht, nachdem was da passiert war. Da haben schon die Ersten gedacht: Das ist das Ende der Olympischen Spiele überhaupt.
Oder als Brundage dann gesagt hat: ‚Die Spiele gehen weiter, wir lassen uns da nicht von beeinflussen.‘ Es ist ja sowieso immer eine große Schwierigkeit, auch heute Sport und Politik, Olympia und Politik. Aber dass es damals so einen schrecklichen Eklat gab. Wenn Sie mich heute fragen, wir haben es einfach nicht begriffen.
Im Jugendlager war direkt die Diskussion: Wir lassen uns Olympische Spiele nicht zerstören. Man konnte ja damals sagen: Alle, die im olympischen Jugendlager waren, die Delegationsführer, die zusammenkamen, die dann natürlich auch diskutiert haben, haben also ganz klar gesagt: ‚Wir sind die Jugend der Welt.‘ Und wir können jetzt sagen: ‚Entweder ist Olympia, die Idee gescheitert und nicht mehr da und kann vielleicht auch gar nicht mehr geheilt werden.‘ Oder wir müssen jetzt hoffnungsvoll sagen: ‚Wir wollen uns davon nicht unterkriegen lassen. Wir wollen weiterhin zeigen, dass gerade im olympischen Sport der Zusammenhalt der Jugend der Welt weiter existieren kann.‘ Und das hat sich Gottseidank ja dann auch herausgestellt, dass man es geschafft hat.
Es waren auch israelische Jugendliche da. Die haben sich natürlich, das kann man auch nachvollziehen, dann ein bisschen abgekapselt.
Aber ich glaube, unter Jugendlichen ist es sehr viel schneller möglich, auch Trost zu spenden. Wenn alle merken, wir halten zusammen, wir lassen jetzt keinen zwischen uns kommen und wir sind für euch da und wir leiden auch mit euch und verstehen auch eure Trauer. Aber ich glaube auch Trauer, wo ganz viele zusammenhalten und ganz viele miteinander trauern, ist leichter zu ertragen, als wenn man alleine trauert. Das weiß man aus dem täglichen Leben. Das ist einfach so. Ihr fühlt mit uns und bei euch sind wir gut aufgehoben. Ihr seid geschützt bei uns, und wir selbst sind so sprachlos im Grunde genommen, dass wir eigentlich nichts anderes machen können, als euch zu umhüllen und euch zu sagen: ‚Wir sind für euch da. Und ihr bleibt bei uns und ihr seid nach wie vor einen Teil von uns.‘
Und das hat, glaube ich, schon sehr geholfen. Und ich glaube, Kinder und Jugendliche können das einfach auf eine gewisse Art und ohne viel zu sagen, viel besser rüberbringen als Erwachsene.“

… das Sommerfest der deutschen Jugend in der Villa Hammerschmidt

„Ich habe drei Bundespräsidenten kennengelernt, ganz intensiv Walter Scheel, danach Karl Carstens und dann Richard von Weizsäcker.
Walter Scheel hat das erste Jugendfest veranstaltet. Er war derjenige, der gesagt hat: ‚Ich möchte hier in der Villa Hammerschmidt ein Sommerfest für die Jugend machen. Das hat die Deutsche Sportjugend in die Hand gekriegt und sollte es organisieren. Und da wir von der Turnerjugend diejenigen waren, die bei der Organisation vom Deutschen Turnfest mit seinen hunderttausenden von Teilnehmern mitwirkten, waren wir auch der Fachverband, der die meiste Erfahrung in der Organisation hatte.
Aber es hat wunderbar geklappt, auch mit den anderen Fachverbänden. Es waren ja nicht nur Sportfachverbände, sondern es waren auch eingeladen, das Rotes Kreuz, CfJM und die Evangelische Jugend, es war ein Fest für die deutsche Jugend. Aber da die anderen so mit solchen großen Jugendfestivals vielleicht weniger Erfahrung hatten, haben wir das also in die Hand gekriegt und es war auch wunderbar. Walter Scheel war ein wunderbarer Gastgeber, einfach von seiner Art her. Und Mildred Scheel, ich höre heute noch ihr Lachen. Also es war so etwas von unkompliziert.
Er wollte es auch ganz besonders toll machen. Es gab an diesem Tag alles für die Jugendlichen. Natürlich wollten sich sämtliche Firmen dort promoten. Die Kinder konnten so viel Eis von Langnese essen, wie sie wollten. Aber im Grunde wollten die das wohl gar nicht. Also wir haben das beim zweiten Mal gemerkt. Bei Karl Carstens gab es Erbsensuppe. Da saß Karl Carstens zwischen den Jugendlichen am Rheinufer auf der Wiese mit einer Schüssel Erbsensuppe. Und der war ja nun auch völlig anders. Also Walter Scheel in seiner jovialen Art, wie er nun einfach war. Und dann dieser ruhige Karl Carstens, der selbst keine Kinder hatte, seine Frau Veronika war ganz intensiv mit dabei. Ich weiß noch, dass ich ein tolles Gespräch mit ihr hatte. Das war einfach ganz anders.
Das dritte Sommerfest für die deutsche Jugend mit Richard von Weizsäcker war wieder völlig anders. Richard von Weizsäcker war ja sehr von seinem Intellekt her geprägt. Man merkte das bei den Jugendlichen schon, der kam gar nicht so an die ran und die auch nicht an ihn. Der ging dann also auch fröhlich gestimmt, auch einfach auf überall hin. Aber so ein fröhliches Gespräch, wie das sogar Karl Carstens gemacht hat, bei dem habe ich das Gefühl gehabt, der hat sich so richtig bei den Jugendlichen wohlgefühlt. Aber Richard von Weizsäcker, der war immer so mit ein bisschen gefühltem Abstand, was er vielleicht gar nicht wollte. Das war einfach, so ein bisschen seine Eminenz, so ungefähr. Er war ja nun auch von seiner Art her sehr präsidial und anders als Walter Scheel.

Das waren diese drei Sommerfeste, die gibt es ja leider nicht mehr. Ich weiß nicht, warum man die nach der Wiedervereinigung nicht weitergemacht hat und gesagt hat: ‚Jetzt haben wir noch ein viel größeres Spielfeld, wo man die jungen Leute nach Bellevue einladen kann.‘ Das hat es bis heute nicht wieder gegeben. Und ich finde es eigentlich schade, weil das immer so eine Begegnung war, die wirklich unkompliziert war. Da kam kein Jugendlicher hin, um Langnese-Eis zu essen, sondern da lernte man andere Jugendliche kennen.“

Vom Chemielabor in die Turnhalle

Erfahrungen als Frau im Sport

ZDF-Sendung “Turn mit!”

Ehrenamtliches Engagement für Geflüchtete


Hier finden Sie in Kürze das vollständige Interview im PDF-Format: