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Heinz “Hein” Mück

*1942
Ehrenmitglied des Mittelrheinischen Amateur-Box-Verbandes und Weltmeister im Militärboxen

Im Laufe seiner Karriere im Ring bestritt der Siegburger Jung Heinz Mück 370 Amateurboxkämpfe und errang dabei 325 Siege und diverse nationale- und internationale Titel. Sein boxerisches Können stellte er zwischen Bonn und Bagdad unter Beweis.

Kurzbiografie

  • Geboren 1942 in Siegburg
  • 1951 Eintritt in den 1. BC Siegburg 1921 e. V.
  • Lehre als Maschinenschlosser
  • 1958 erste Mittelrhein-Meisterschaft im Halbweltergewicht
  • 1962 Bundesdeutscher Militärmeister im Weltergewicht
  • 1962-1963 Grundwehrdienst
  • 1962-1963 NATO-Europameister im Mittelgewicht
  • 1963 Militärweltmeister im Mittelgewicht
  • 1967 Bundesdeutscher Meister im Halbmittelgewicht
  • 1969 Ende der aktiven Karriere (Bilanz: 325 Siege, 27 Unentschieden, 18 Niederlagen)
  • 1972-1999 1. Vorsitzender des 1. BC Siegburg 1921 e. V.
  • 1991 Ernennung zum Ehrenmitglied des Mittelrheinischen Amateur-Box-Verbandes

Hein Mück über …

… erste Auswärtsfahren mit dem Siegburger Box-Club

„Es kamen die ersten Busreisen vom Siegburger Box-Club. Ich durfte dann als sogenanntes Maskottchen mitfahren. Nach Betzdorf an der Sieg, Brün, nach Düren. Es war fein für mich, schön fein. Und dann war Folgendes, dann kam damals der Box-Club Kerkrade knapp über der Grenze der Niederlande, erstmals nach Siegburg. Das hat alles wunderbar geklappt. Da hat der Vorsitzende gesagt: ‚Frag mal deine Eltern, ob du jemanden mit zum Schlafen nehmen kannst.‘ Ich konnte den Kämpfer Willi Moerkerk mit nach Hause nehmen. Alles wunderbar. Als wir dann ein halbes Jahr später den Rückkampf gemacht haben, fuhr ich das erste Mal mit dem Bus nach Holland. Willi Moerkerk holte mich schon ab. Es war so wunderbar. Weil der Siegburger Box-Club mit Kerkrade so guten Erfahrungen gemacht hatte. Haben Sie dann ein halbes Jahr später den MSS Maastricht besucht. Eine tolle Mannschaft, eine klasse Mannschaft mit drei niederländischen Meistern und mehreren südholländischen Meistern. Da war das Gleiche. Es hieß wieder: ‚Frag mal zu Hause, ob du jemanden mitnehmen kannst?‘ Als die Veranstaltung vorbei war, bekamen die Kämpfer alle was zu Essen und es wurde getanzt. Und dann haben wir nachts nicht nur ein Pärchen mitgenommen, sondern auch den Schatzmeister mit seiner Frau. Wir wohnten, wie gesagt, ja nicht weit vom Jägerhof entfernt. Zu diesem Paar habe ich heute noch eine Verbindung. Oft bin ich da in den Ferien gewesen oder die bei uns. Wie gesagt, ich habe auch heute noch Korrespondenz mit denen, also es ist wunderbar. Ich habe dann auch, was beim Boxen möglich ist, fünf Kämpfe als Gast für den MSS Maastricht geboxt. Und habe auch alle fünf gewonnen. Das war natürlich schön. Der Boxsport hat mir sehr viel gegeben.“

… Kämpfe im Ausland und full house

„Als Jugendlicher in den Niederlanden oder Belgien, oder Luxemburg was in der Nähe war, da wurde noch nicht mit zehn-, elf-Jährigen gekämpft. Die haben vielleicht auch mittrainiert, aber wir hatten keine Kämpfe. Aber als Junior nachher mit 16, 17 Jahre, da war das anders. Ja, da haben wir auch die Meisterschaften mitgemacht und positiv gewonnen. Und je mehr man gewinnt, desto mehr freut man sich. Mich brauchte man nicht zum Training zu schicken. Also, das war sowieso klar. Aber wie gesagt, nicht nur das Boxen, aber auch Fußball spielen oder Leichtathletik machen, das gehörte einfach dazu. (…)
In Siegburg, aber auch bei anderen Vereinen, zum Beispiel beim BC Troisdorf oder Faustkämpfer Kalk, die Aurora von Deutz, der SC Colonia oder BC Westen in Köln oder der Bonner Box-Club, die hatten immer full-house. Und wenn dann Länderkämpfe vom Mittelrhein waren, gegen den und den, dann war die Deutzer Halle voll. Das Hauptpublikum, das wirklich Hauptpublikum kam ja aus Köln und Umgebung. Deutz, Kalk, Westen und so. Aber auch wenn es um die Meisterschaft ging. Da kamen auch Siegburger oder Leverkusener, Dormagener, Aachener. Und dementsprechend war auch das Publikum. Es waren nicht nur die Kämpfer, dann kamen die Schlachtenbummler. Vor allen Dingen bei großen internationalen kämpfen. Gegen die Türkei oder Köln-Leningrad. Das war eine russische Auswahl gegen eine westdeutsche Auswahl. Städtekampf Köln-Leningrad, 18 zu zwei für Leningrad. Die zwei Punkte habe ich geholt. War natürlich toll, aber besonders für mich. Das Publikum ist ja sehr viel Wert für einen Kämpfer.“

… Gastboxen und Boxen in der Militärzeit

„Boxen ist ja wohl die einzige Sportart, wo man für fremde Vereine als Gast boxen kann. Dann war das so, dass ich auch öfter für den Bonner Boxclub geboxt habe. Und deren Geschäftsführer Herr Zarek, war im Verteidigungsministerium. Und der Vorsitzende vom Bonner Box-Club, Theo Wenz vom BBC Bonn, der lange Zeit Präsident des Mittelrheins war und Vizepräsident des Deutschen Amateur-Box-Verband, der hat zum Herrn Zarek gesagt: ‚Hör mal, du sitzt doch im Verteidigungsministerium. Kannst du nicht dafür sorgen, dass der Hein Mück wieder hier hinkommt? Damit der uns verstärken kann.‘ Und dann hat das geklappt. Nach einem Vierteljahr in Pinneberg bei der Grundausbildung wurden alle verstreut. Mein lieber Freund Heinz Marcks auch irgendwo nach Betzdorf. Ich wäre bei Heros Hamburg geblieben, aber dann hat das geklappt. Dann hat man mich nach Porz-Wahn zum Fliegerhorst geschickt. Und das war ja nicht weit weg von zu Haus. Und ich konnte dann auch wieder als Gast für den Bonner Box-Club boxen. Und so ist das immer weiter gegangen. Und deshalb habe ich auch im Laufe der Jahre so viele Kämpfe bestritten.“

… Vereins- und Talentdichte in Köln

„Die Kölner Vereine waren immer stark, weil die gute Leute hatten. Oder weil Sportler von anderen Vereinen im Kölner Umland in Richtung Düren, Kerpen ja, wie die Vereine alle heißen, nach Köln strömten. Köln war immer etwas Besonderes. SC Colonia-Köln, Aurora Köln, BC Westen, Faustkämpfer Kalk. Also viele viele Vereine hier in Köln und viele gute Leute.“

Boxanfänge im Jägerhof

Wechsel zu Bayer Leverkusen

Revanche gegen Günther Meier

Begegnungen mit Max Schmeling

Boxen auf der Hochzeitsreise


Hier finden Sie in Kürze das vollständige Interview im PDF-Format: