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Karl Matelski

*1937
Mehrfacher Deutscher Meister im Feldhandball mit dem TuS Lintfort

Karl Matelski ist einer von vier Zeitzeugen der Lintforter Meistermannschaften der Jahre 1959 und 1961. Zwischen 1947 und 1966 zählte der TuS Lintfort als einziger Verein durchgängig zur erstklassigen Oberliga Niederrhein, die er insgesamt 9-mal gewann.

Kurzbiografie

  • Geboren 1937 in Lintfort
  • 1959 und 1961 Deutscher Meister mit dem TuS Lintfort
  • 1963 Länderspieldebut gegen Österreich (23:17)

Karl Matelski über …

… den Weg zur ersten Bundesdeutschen Meisterschaft 1959

„Wie ich 18 wurde, kam ich in die erste Mannschaft. Ich war immer Deckungsspieler, so nannte sich das. Ich bin auch immer mit nach vorne gegangen. Das war ja noch auf dem Großfeld so, dass alle Mann decken, alle Mann stürmen. Dann bin ich auch immer mit nach vorne gegangen und habe auch meine Tore geworfen. Und als ich 18, 19, 20 war, haben wir noch weiter gespielt und dann spielte ich in der ersten Mannschaft.
Und wir hatten 1957 in der Niederrhein Meisterschaft gespielt. Und da sind wir immer weitergekommen. Die ersten vier von der Niederrhein Meisterschaft gingen dann zur Westdeutschen Meisterschaft und dann die ersten vier mit zur Deutschen Meisterschaft. Und das war auch dann immer mit Hin- und Rückspiel. Bis wir dann 1959, ich war 23, das erste Mal zum Endspiel gekommen sind. Da haben wir um die Westdeutsche Meisterschaft gegen Leverkusen gespielt. Und da haben wir verloren. Dadurch mussten wir auswärts Spielen und haben das erste Spiel in Berlin gespielt. Da haben wir gewonnen. Die nächste Runde mussten wir Harleshausen spielen. Da haben wir auch gewonnen. Aber weil Leverkusen auch immer weiter gekommen ist, spielten wir dann wieder gegen Leverkusen im Endspiel. Das war dann im Duisburger Stadion. Da haben wir gegen Leverkusen gespielt und haben gewonnen. Da haben die nicht mitgerechnet. Die haben Bomben-Spieler gehabt. Der Robert Will von Leverkusen, den mussten wir packen. Und den haben wir so gedeckt und dann haben wir gewonnen. Es gab einen großen Empfang in Lintfort, mit Bürgermeister und Rathaus. Und dann ging das weiter.“

… finanzielle Förderung und Verbindung zur Zeche

„Wir hatten unser Vereinslokal und da sind wir immer mit der Mannschaft hingegangen. Das ist so eine Tradition gewesen. Wir sind dann auch immer, wenn wir Training hatten, danach zum Vereinslokal gegangen.
Die Reisen mit der Mannschaft und den Frauen sind auch ganz toll gewesen. Wir sind ja paar Mal weggewesen. Sizilien, Jugoslawien, in Spanien. Die Busfahrten und so was alles, das hat der Verein bezahlt.
Wir hatten zu der Zeit für ein Meisterschaftsspiel 10 DM gekriegt. Und nachher haben wir für eine Westdeutsche 20 DM gekriegt und für Endspiel, das weiß ich noch, haben wir 50 DM gekriegt.
Der Verein hat ja vom Stadion Geld gekriegt. Dann hat der Verein die Fahrt bezahlt.
Von der Zeche gab es finanziell gar nichts. Es gab wohl ein paar Geschäftsleute, die da etwas zu beigetragen haben. Trotzdem gab es sechs oder sieben, die waren unter Tage gewesen. Es gab auch welche die Elektriker da waren. Ich war ja auch unter Tage gewesen, mit drei Mitspielern, die auch da gearbeitet haben. Wir haben immer Frühschicht gehabt. Wir haben immer einen prima Job gehabt. Der Hans Jannikulla, der von Oppeln kam, der war auch Elektriker. Zu der Zeit wurden ja noch die Strebe gemacht, wo die Kohle rauskam. Und die haben die fertiggemacht und die Elektrik da drangemacht. Die anderen Spieler waren hier in Lintfort verteilt. Wir sind also ein bisschen gefördert worden, damit wir abends trainieren konnten.“

… die Festlichkeiten nach den Endspielen 1960 und 1961

„Die beiden Endspiele 1960 und 1961 habe ich erlebt und gespielt. Aber 1960 haben wir verloren gegen Ansbach. Und dann sind wir 1961 wieder gegen Ansbach angetreten und da haben wir dann gewonnen und das war dann ein Erfolg. Die Endspiele waren in Oberhausen, da waren auch 30.000 Zuschauer und das andere war in Duisburg.
Die Stimmung war toll, wir wurden richtig angefeuert.
1960 waren wir an und für sich etwas enttäuscht. Da war auch nicht so ein Empfang wie 1961. Da war ja ganz Lintfort da gewesen. Wir haben oben gestanden, der Bürgermeister hat gesprochen und anschließend haben wir gefeiert. Wir hatten damals einen Empfang gehabt am Rathaus und sie dann in PKWs durch die ganze Stadt gefahren. Und die Leute standen da alle und haben uns zugewunken. Das war schön gewesen.
Wir waren richtig bekannt in Lintfort, das ist heute noch so. Wenn ich mit dem Fahrrad über die Hauptstraße hier in Lintfort fahre, dann brauche ich den Arm gar nicht mehr runternehmen. Muss immer grüßen, man kennt jeden.“

Bundesdeutsche Meisterschaft 1959

Polnische Nationalspieler in Lintfort

Spielerberufe

Publikumszuspruch

Exponat: Foto der Meistermannschaft 1961


Hier finden Sie in Kürze das vollständige Interview im PDF-Format: