„Ich habe 1985 beim Klartext Verlag als Lektor angefangen. Der Verlag wurde 1983 gegründet. Vorläufer war eine Stadtzeitung in Essen, die ‚Standorte‘ hieß, wo ich der Chefredakteur war. Wir versuchten mit der Zeitung oder Zeitschrift ‚Standorte‘, die einmal monatlich erschienen, so ein bisschen, ja, damals nannte man das Gegenöffentlichkeit, so ein bisschen Dinge aufzudecken, die sonst in der Stadt zwar vielleicht unter der Hand, aber so nicht öffentlich waren und zur Sprache gebracht wurden. Und das wollten wir eben aufdecken. Aus dieser Motivation heraus hatte sich dann auch der Klartext Verlag gebildet. Mit den Gründern des Verlages war ich auch aufgrund der Zusammenarbeit bei den ‚Standorten‘ verbunden und insofern habe ich beobachtet, was die machten. Die ersten Bücher, die bei Klartext erschienen sind, beschäftigten sich mit der Geschichte der Arbeiterbewegung, also zum Beispiel zwei Bände ‚Rote Fahnen im Vest‘, über die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg im Vest Recklinghausen von Hermann Bogdal. Dann gab es 1983 oder 1984 einen Titel mit einem Vorwort von Günter Wallraff: ‚Wenn Bild lügt, kämpft dagegen‘. Also sozusagen eine kritische Auseinandersetzung mit der Bild-Zeitung. Das war ein sehr erfolgreiches Buch.“