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Erika Dienstl

Erika Dienstl

Erika Dienstl

*1930
Erste Frau an der Spitze eines deutschen Spitzensportverbandes

Im Rahmen ihrer Funktionärstätigkeiten prägte Erika Dienstl die nationale und europäische Sportwelt. 1986 wurde sie Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes, sodass die Stolbergerin als erste Frau den Gipfel eines hiesigen Spitzensportverbandes erklomm.

Kurzbiografie

  • Geboren 1930 in Aachen
  • 1936 Eintritt in den Allgemeinen Turnverein Stolberg-Atsch
  • Abitur am Gymnasium in Stolberg
  • 1952-1968 aktive Fechterin im Stolberger Fechtclub
  • Angestellte bei Chemie Grunenthal in Stolberg
  • 1963-1965 Jugendwartin des Rheinischen Fechter-Bundes
  • 1965-1970 Jugendwartin des Deutschen Fechter-Bundes
  • 1972-1982 Vorsitzende der Deutschen Sportjugend
  • 1982-2002 Vizepräsidentin des Deutschen Sportbundes
  • 1986-2000 Präsidentin des Deutschen Fechter-Bunde
  • 1996 Großes Bundesverdienstkreuz
  • Seit 2001 Ehrenpräsidentin des Deutschen Fechter-Bundes
  • 1995-2001 Mitglied IOC-Kommission „Sport et Environment“
  • 2001 Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Seit 2018 Persönliches Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes
  • 2023 Fair Play Auszeichnung für lebenslanges Engagement des Internationalen Fair Play Komitees (CIPF)

Erika Dienstl über …

  • … erste sportliche Erfahrungen im Allgemeinen Turnverein Stolberg-Atsch

    „Ich bin aufgewachsen in der Nähe von Stolberg in Stolberg-Atsch, das ist ein Vorort von Stolberg mit Eltern, die sich sehr für Sport interessierten. Sie legten Wert darauf, dass ihr einziges Kind auch in diesem Sektor sich zu bewegen lernte. Wir waren nicht weit vom Atscher Turnverein entfernt. Ich war noch nicht in der Schule, doch meine Eltern hatten den Eindruck, ich sollte mich in diesem Verein als relativ junges Kind betätigen. Und das relativ junge Kind wollte das auch sehr gerne. Und von daher bin ich dann mit sechs Jahren in diesen Verein gegangen und bin bis heute da noch Mitglied. Das war dann 1936.
    Von den olympischen Spielen in Berlin habe ich sehr wenig mitbekommen. Also mein Vater hat sich etwas dafür interessiert. Das kam aber auch dadurch, dass er als Soldat im Ersten Weltkrieg war und da natürlich auch gelernt hatte, sich zu bewegen, was nicht gerade positiv zu sehen ist. Meine Mutter hatte zwei Schwestern, die beide sehr intensiv mit dem Turnen zu tun hatten. Dann war das logisch, dass die Mutter sagte: ‚Ja, das ist doch schön, wenn Tante Sofia und Tante Fine und so weiter, dann gehst du da in den Turnverein.‘ Und so kam ich dann in den Allgemeinen Turnverein Stolberg-Atsch.
    Man turnte am sogenannten Pferd. Es war gar nicht so ohne, als Kind die Beine hin und her zu schwenken. Aber man machte es und wurde auch ein bisschen angeschnauzt, dass man jetzt das und das zu tun hatte. Und dann legt man Wert darauf, dass man das auch konnte. Wir gingen Hand in Hand durch die Halle und machten einige Dinge, die die Übungsleiterin vormachte und wir machten das dann nach. Das war auf einem relativ kleinen Level.
    Der Sportunterricht war nicht nennenswert. Man legte damals darauf Wert – wenn man das aus heutiger Sicht so sieht, dass die Dinge, die der Partei wichtig waren, beherrscht wurden. Und da war natürlich die Tatsache, dass man in einem Turnverein war sehr wichtig und sehr hilfreich. Vor allem, wenn man aus einem Elternhaus kommt wie ich, wo man mit hochgezogener Nase allem entgegenstand, was mit dieser Partei zu tun hatte. Nach dem Motto: Ist nicht so wichtig.“

  • … ihren Weg in den Rheinischen Fechter-Bund

    „Dann kamen die Geschichten, wo ich dann für den Verband, für den Rheinischen Fechter-Bund gestartet bin, viermal sehe ich da gerade. Das war dann beim Deutschen Turnfest. Das Turnfest hat mich damals sehr interessiert, da bin ich auch gut gestartet. Nach dem Motto: Sechster Platz, fünfter Platz. Das waren schon sehr gute Plätze.
    Der Vorsitzende des Rheinischen Fechter-Bundes war ein Doktor Waterloo, einen Hochschularzt in Aachen. Der war auch mit mir befreundet und hat gesagt: ‚Erika also jetzt solltest du mal überlegen, ob du nicht Jugendwartin des Rheinischen Fechter-Bundes werden willst.‘ Na ja, ich hatte nichts dagegen. ‚Und, wie sieht das aus?‘ Dann hat er mir gesagt: ‚Das sind Lehrgänge beim Landessportbund.‘ Und das klang auch sehr gut. Und dann war ich schon in diese Maschinerie eingebunden. Nach dem Motto: ‚Erika May, mach das mal!‘
    Da habe ich mich anscheinend bewährt. Meine Mutter war ja aufgeschlossen für solche Dinge. Sie hatte gesagt: ‚Kind, bist du wieder weg?‘ Und das Kind war wieder weg. Aber es kam dann wieder mit Kränzchen und alledem, da war die Mutter natürlich stolz. Sie sagte dann: ‚Meine Tochter, die ist bei einem Lehrgang. Die hält den selbst ab.‘“

  • … die Reise zum Olympische Jugendlager in Mexico 1968 und ein Treffen der besonderen Art

    „Wir mussten einen Aufsatz schreiben, wo ich heute sage, wir mussten verrückt gewesen sein. Wir mussten einen Ball werfen und so weiter. Und Bärbel und ich, wir wurden am Wochenende informiert, wir würden nach Mexiko fahren.
    Dieter Buchholz war damals der Leiter der Deutschen Sportjugend. Und er saß mit dem Philipp Ludwig, der dann später mein Mann war, vorne und mich ärgerte das. Ich dachte: Der schmeißt sich jetzt an diesen Ministerialdirektor ran, blöd. Und dann haben wir in Halifax, das weiß ich bis heute noch Zwischenlandung gemacht. Und ich marschierte durch die Halle und Philipp Ludwig und der Dieter Buchholz saßen da und Philipp rief: ‚Wollen sie sich nicht zu setzen?‘Ich guckte und dachte: Ach, das ist der Blöde. Und sagte: ‚Nein will ich nicht.‘
    Hat er später immer gesagt: ‚Das hätte mich warnen müssen!‘ Wie du da patzig sagst: ‚Nein will ich nicht.‘ Ja gut. Und er hat mir aber bei der Einweihung der Olympischen Spiele ein Platz freigehalten. Und so begann diese ganze Geschichte mit uns.
    Da war ich schon eine Betreuerin, wo der Dieter Buchholz auch ein Auge darauf geworfen hatte.“

  • … Ereignisse um die Fecht WM in Essen 1993

    „Das war ja zu der Zeit, als ich Präsidentin war und der Professor Barth, mein Generalsekretär, der kam ja aus der DDR. Und ich habe mit ihm und mit dem Klaus Jancker, das war unser Sportwart gearbeitet. Die sagen heute noch: ‚So, wie Sie mit uns umgegangen sind…‘ Das war ja für mich klar. Vor allem der Barth hatte ja einen riesen Auftrieb bei den Fechtern der DDR. Die hatten ja diesen komischen Menschen an der Spitze. Der hatte die schlecht behandelt. Nach dem Motto: Das ist ein bürgerlicher Sport, das will man nicht haben. Und der Barth war der letzte Fechtpräsident der DDR-Fechter. Das ging aber nicht mehr lange da, dann kam die Vereinigung. Dann haben die anderen Fechter von Frankreich und so weiter über uns hinter vorgehaltener Hand geredet. Ich ging immer mit dem Barth bei den Weltmeisterschaften in Essen gemeinsam durch die Halle. Wir erzählten uns was und überlegten, wie wir den gemeinsamen Verband führen konnten. Und die anderen Fechtergilden haben immer gesagt: ‚Guck, die Deutschen, jetzt sind sie wieder zusammen.‘
    Und dann stellte sich heraus, dass ein damaliger Mitarbeiter, den ich auch noch eingestellt habe, uns nach Strich und Faden betrogen hat. Wir Deutschen waren verschuldet. Wir haben die Weltmeisterschaft noch über die Bühne gekriegt. Wenn ich als Präsidentin jemals schlaflose Nächte gehabt habe, dann die in dieser Zeit. Und dann habe ich ihn natürlich rausgeworfen, klar.
    Und dann hat der Barth zu mir gesagt: ‚Frau Dienstl, ich bin ja jetzt Vizepräsidentin bei ihnen, ich würde auch eine andere Position annehmen, wenn ihnen das recht ist, Wir habe uns doch gut verstanden.‘
    Dann habe ich meine bessere Hälfte gefragt: ‚Was hältst du von dem Barth?‘ ‚Ich werde mit ihm reden.‘
    Und dann sagt der Barth bis heute noch: ‚Wie ich mit Herrn Ludwig geredet habe, da war mir klar, das ist dein Job.‘ Er wurde dann mein Generalsekretär und hat dann auch zu mir gesagt: ‚Frau Dienstl, wir brauchen auch einen Sportdirektor. Und wir hatten einen guten Sportdirektor bei der DDR. Es ist der Herr Jancker und der sucht auch einen Job. Gucken Sie sich den mal an.‘
    Inzwischen ist er Herr Jancker Mitglied im Internationalen Fechter-Bund und so weiter. Also von daher habe ich die Weichen zu der Zeit versucht zu stellen.“

  • … Geschichten um Thomas Bach und Matthias Behr

    „Ich kannte ihn schon. Ich hatte ihn schon bei Turnieren erlebt. Und er war der Schüler von Bach und hörte sehr auf Bach. Mehr als der Matthias Behr, das war ein ganz anderer Typ.
    Ich war mit denen in Amerika, bei den Weltmeisterschaften der Fechter. Und da war diese junge Truppe, Bach und Behr. Und der Behr, der hatte zu der Zeit einen Tick. Der hatte immer einen Kaffeewärmer auf dem Kopf. Das sah verheerend aus. Das hätte ein Bach nie getan. Aber jeder ist ja anders. Und bei der Weltmeisterschaft wird einmarschiert und dann habe ich gesagt: ‚Matthias, die Mütze aus!‘ ‚Die ziehe ich nicht aus!‘. Das weiß ich bis heute noch: ‚Wenn du die Mütze nicht ausziehst, marschiert ihr ohne die Erste Dame ein und das bin ich.‘ ‚Ja, okay‘ – sie sind ohne mich einmarschiert. Er hat die Mütze nicht abgenommen. Da hat später der Bach zu mir gesagt: ‚Frau Dienstl, ist es ihnen nicht schwergefallen?‘ ‚Mir ist es schon schwergefallen. Ich wäre gerne vor euch marschiert. Aber da lass ich mir doch nicht auf der Nase herumtanzen.‘ Das waren so Dinge.
    Und bei den Russen kam ich mit der Truppe, die ich zu betreuen hatte, bei den Zöllnern an. Ich habe mich wohl etwas umgeschaut. Und da der Zöllner so geklopft, ich sollte geradeaus gucken. Da hat der Bach gesagt: ‚Sie werden nicht unserer Frau Dienstl …, wenn die da gucken will, dann guckt sie da.‘ Das war der Bach.
    Und einmal saßen die DDR-Fechter da. Die hatten auch Turnier und tranken etwas. Und ich saß da mit Bach und Behr und wir tranken auch etwas. Und dann sagte der Bach: ‚Wolle Sie nicht die DDR-Fechter an unseren Tisch holen?‘
    Da habe ich gesagt: ‚Herr Bach, die kommen nicht. Ich gehe dahin, ich frage. Aber die kommen nicht, die dürfen das nicht.‘ Ich habe gesagt: ‚Meine Fechter lassen Frauen, ob sie vielleicht zu uns an den Tisch kommen wollen. Und da haben die gesagt: ‚Wir wollten gerade zu Bett gehen.‘ Ich sagte: ‚Dann wünsche ich eine gute Nacht.‘ Und die sind abgezogen.
    Mit den unseren ist abgesehen vom Kaffeewärmer, alles gut gegangen.“

Eintritt in den Stolberger Fechtclub

Ämter im Rheinischen Fechter-Bund

Wahl zur Vizepräsidentin des Deutschen Fechter-Bundes

Wahl zur Präsidentin des Deutschen Fechter-Bundes


Hier finden Sie in Kürze das vollständige Interview im PDF-Format:

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Artur Tabat – 02

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Artur Tabat

*1942
Langjähriger Organisator des Straßenradrennens „Rund um Köln”

Das kölsche „Orjenal” Artur Tabat organisierte von 1973 bis 2018 die Wettfahrt „Rund um Köln”. Unter seiner Leitung entwickelte sich das älteste bestehende Straßenradrennen der Republik wieder zu einem populären Tageswettbewerb für Breiten- und Spitzensportler.

Kurzbiografie

  • Geboren 1942 in Köln-Raderthal
  • 1966 Erstmals aktiv als Ordner bei „Rund um Köln”
  • 1972 wird Tabat zum Präsidenten des Vereins Cölner Straßenfahrer 1908 e.V. (VCS)
  • 1973-2018 Leitung „Rund um Köln”
  • 1977-2018 Leitung „Rund um die Eigelsteintorburg”
  • 1990 „Rund um Köln” wird wieder Profirennen

Artur Tabat über …

  • … seine Anfänge bei „Rund um Köln”

    „Das war ja ganz schlimm früher. Wir mussten ja das Genehmigungsverfahren über die Regierung machen. Es ging ja nicht über das Straßenverkehrsamt, sondern die Regierung. Und die Regierung hatte verboten, über die Militärringstraße zu fahren, mit dem Radrennen. Das hieß, wir mussten am Decksteiner Weiher, Gleueler Straße das Ziel machen, mit Stromaggregat und weiß ich was. Und die Jugendrennen, die haben wir dann durch den Grüngürtel fahren lassen, über die Schotterwege. Also das war haarsträubend damals! Und dann ’73, das war sechs Wochen vor dem Rennen, da lese ich im Stadt-Anzeiger: ‚Gerd Uhlenbruch wirft das Handtuch!‘ Er hat mit mir nicht gesprochen. Er sagte: ‚Ich mache nichts mehr!‘ Aber er hat dadurch, dass er immer so spät auch anfing, das Rennen total heruntergefahren. Das Rennen war fast tot, muss ich sagen.
    1972 glaube ich, da waren nur noch 20 A-Fahrer am Start und vielleicht 20 B-Fahrer, ein ganz kleines Fahrerfeld. Und da hat er natürlich die Lust verloren. Das kann ich verstehen. Aber dass der dann sechs Wochen vorher sagt: ‚Ich höre auf!‘ – und dann kamen natürlich alle an: ‚Du musst das machen und ach, du musst das machen!‘ Ich war ja gerade selbstständig, drei, vier Jahre. Ich denke – ach, ehe es kaputtgeht, komm, machst du es einmal, und da müssen wir suchen und gucken, wer es weitermacht. Ja, mit dem einen Mal, das war ein Erfolg!“

  • … „das linke Ding vom Thurau”

    „Also ich kann mich erinnern, Didi Thurau, der im Jahre 1974 gewann. Das war auch so ein Ding. Hermann Jungbluth hatte ‘73 gewonnen. Und während des Rennens war der Dietrich Thurau 50 Kilometer vor dem Ziel weggefahren, und der Hermann Jungbluth ist hinter ihm her und hat ihn eingeholt. Und dann war der Thurau platt. Dann hat der Thurau, zu dem Herrmann Jungbluth gesagt: ‚Nimm mich mit!‘ Und der Hermann Jungbluth hat den dann 20 Kilometer am Hinterrad gehabt. Und dann hat der Thurau wieder mitgeführt, haben sie zusammen. Und sie sind zusammen auf die Zielgerade gekommen. Verfahren haben sie sich noch. Sie hatten drei Minuten Vorsprung. Zum Glück haben sie es noch früh gemerkt und haben gedreht und dann spurtet der Thurau und gewinnt. Der Hermann Jungbluth war so verdattert. Er sagte: ‚Er hat mir versprochen, dass er Zweiter wird, darum habe ich ihn ja mitgenommen, sonst hätte ich den abgehangen.‘ Das war das linke Ding vom Thurau. Und das war damals ein Wertungsrennen vom Bund Deutscher Radfahrer. Und ich erinnere mich genau: Rudi Altig war Sportlicher Leiter der Nationalmannschaft. Und Rudi Altig hat dem Thurau damals nicht gratuliert. Ich stand daneben, ich habe das ja mitgekriegt. Der Altig hat ja mitbekommen, was passiert war. Das war schon hart. Der Jungbluth sagt: ‚Ich habe gar nicht mehr gespurtet, das war für mich sowas von unfair!‘ Aber wie gesagt, für mich persönlich, für das Rennen war natürlich besser, dass der Thurau gewonnen hat. Weil der Thurau wurde dann ja ein ganz Großer. Und der Hermann Jungbluth hat ja dann zwei Jahre später aufgehört und ist in den Beruf gegangen.“

  • … Jan Ullrich als potenziellen Sportlichen Leiter von „Rund um Köln“

    „Da wollte ich ihn zum Sportlichen Leiter machen. Und da hat die Presse mir so dazwischengehauen. Ist jemand von der Bild-Zeitung hingegangen und hat sämtliche Sponsoren angemacht. Und dann kriege ich von Skoda einen Anruf vom Chef: ‚Herr Tabat, wenn Sie den Ullrich, wenn der Sportlicher Leiter wird, dann steigen wir aus!‘
     Und das sind rund 100.000 Euro gewesen. Das kann ich nicht machen. Da habe ich dem Ullrich gesagt: ‚Wir können Rund um Köln nicht zusammen machen, tu absagen!‘ Das ist der Grund. Und da hat Ullrich abgesagt. Ich wollte das nicht machen. Es wäre besser gewesen, wenn er Sportlicher Leiter geworden wäre. Und so sagte er dann ab.“

Familie und Zugang zum Radsport

Organisationsübernahme von „Rund um Köln” 1973

Finanzierung von „Rund um Köln” in den 1970er- und 1980er-Jahren

Berichterstattung und Wiedereinführung als Profi-Rennen 1990

Thema Doping


Hier finden Sie das vollständige Interview im PDF-Format:

Zu den Zeitzeugen NRW

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Britta Siegers

Britta Siegers

Britta Siegers

*1966
Internationale Spitzenathletin im Para Schwimmen und Rollstuhltennis

Spitze – in vielerlei Hinsicht! Britta Siegers schwamm zu acht paralympischen Goldmedaillen und spielte sich später auch im Rollstuhltennis in die Weltklasse. 1992 erhielt die Patentanwältin und promovierte Chemikerin als erste Behindertensportlerin die Goldene Kamera.

Kurzbiografie

  • Geboren 1966 in Leverkusen
  • TSV Bayer 04 Leverkusen
  • RTHC Bayer Leverkusen
  • Studium Chemie und Promotion an der Universität zu Köln
  • 1984 Paralympics in New York – 2x Gold, 1x Silber (Schwimmen)
  • 1988 Paralympics in Seoul – 1x Gold, 2x Silber (Schwimmen)
  • 1992 Paralympics in Barcelona – 5x Gold, 2x Silber, 1x Bronze (Schwimmen)
  • 1992 Goldene Kamera
  • 1994 Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen
  • Studium Jura für Patentanwälte an der Fernuni Hagen
  • 2004 Paralympics Viertelfinalistin (Tennis)
  • 1993-2006 Vorsitzende der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG)
  • Seit 2012 Mitglied der Jury der Herbert Grünewald-Stiftung

Britta Siegers über …

  • … ihren Wechsel zum TSV Bayer 04 Leverkusen und erste Erfolge im Leistungssport

    Ich war als Kind erst in Kölner Vereinen aktiv und habe sogar an Wettkämpfen teilgenommen, nachdem ich im Alter von 3 Jahren Schwimmen gelernt hatte. Irgendwie fühlte ich mich dann als Jugendliche dort nicht mehr so zu Hause, und hatte sogar kurzzeitig aufgehört, an Wettkämpfen teilzunehmen. Dann begann aber die Suche nach einem anderen Verein und ich habe verschiedene Vereine ausprobiert. Bei einigen war ich allerdings völlig fehl am Platze. Aber das ist so ein bisschen wie der rote Faden, der sich durch mein Leben zieht, dass ich oft das Glück hatte, auf Leute zu treffen, die die entscheidenden Tipps geben. Und eben dieses Glück hatte ich bei einem Probetraining in Bensberg. Dort traf ich auf meinen späteren Mannschaftskollegen, der sofort erkannte, dass ich dort nicht richtig wäre und der mir anbot, mich mal zum damaligen TUS 04 Bayer Leverkusen mitzunehmen (heute TSV), Abholung inklusive (ich hatte da noch keinen Führerschein). Dort wurde ich eben wieder auf eine liebevolle Art an den Leistungssport herangeführt, so dass ich wieder Spaß daran hatte und mein Ehrgeiz war zudem geweckt worden.

    Mein erster Start für meinen neuen Verein war bei den Landesmeisterschaften. Und dann war es so der Tag der Tage, bei dem alles RICHTIG läuft. Ich hatte einen männlichen Konkurrenten genau mit derselben Behinderung, der als unschlagbar galt; der erfolgreicher Paralympics-Schwimmer Wolfgang Goris. Er hatte einen der schwärzesten Tage und ich hatte den hellsten, denn ich habe ihn -als damals Jugendliche- zweimal geschlagen. Meine Vereinskameraden waren sich sicher, dass da schon mehr drin ist. Sie eröffneten mir die Möglichkeit, neben dem Schwimmtraining in der Behindertensportabteilung auch in der Schwimmmannschaft mitzutrainieren, was damals ein echtes Novum war. Und da hatte ich wieder das, was mir so viel bedeutete, ich war in einer Schwimmmannschaft mit Gleichaltrigen. Klar musste ich mich wahnsinnig anstrengen, um da mitzukommen. Meine Mannschaftskameraden hatten ja „zwei Motörchen“ mehr, ich musste das irgendwie ausgleichen.‘
    Ich bin mir sicher, dass mir genaue dieses Training in einer Nichtbehinderten-Wettkampfmannschaft den Biss gegeben hat für die Wettkämpfe nachher und, dass dies mein Schlüssel zum Erfolg war. Zunächst war ich erst in der zweiten Mannschaft und dann wurde ich in die erste Wettkampfmannschaft aufgenommen. Ich bin sogar Nichtbehindertenwettkämpfe mitgeschwommen und auch bei Mannschaftsmeisterschaften war ich Teil des Team. Das hat mir so viel bedeutet. Ich bin immer bis zum Umfallen geschwommen, damit bloß der Trainer nicht sagte, dass ich nicht mehr schnell genug war. Also in dieser Mannschaft zu sein, war für mich alles. Mit diesem Training unter diesen idealen Bedingungen wurden meine Zeiten besser und besser und ich habe mich dann für meine ersten Paralympics qualifizieren können. Mein Schlüssel zum Erfolg war, dass ich wirklich die Möglichkeiten hatte, wie Top-Schwimmer mindestens einmal täglich zu trainieren.

  • … Teamwork – der Schlüssel zur Vereinbarkeit von Studium und Leistungssport

    „Studium und Leistungssport waren vereinbar, aber es forderte mir schon viel ab. Und für mich galt immer das Motto: ‚Das Studium darf nicht unter dem Sport leiden.‘“

    Um dies möglich zu machen und um Erfolg haben zu können, bedarf es eines starken Umfeldes aus Familie und Freunden, die großes Verständnis dafür aufbringen und wo man Unterstützung findet. Weil der Tag ist so durchgetaktet ist, da bleibt nicht viel Raum für andere Aktivitäten. Da haben die Eltern mich super unterstützt..
    Ich konnte mich voll konzentrieren auf mein Studium und auf meinen Sport. Und viele Dinge wurden mir abgenommen. Ganz ehrlich, sportliche Erfolge erzielt man nicht alleine, sondern nur aus einem Team heraus; einem Team aus Freunden, Familie, Trainer und Verein . Auf ein solches Team konnte ich zurückgreifen und meine Trainer, insbesondere meinen Toptrainer Rudi Böhm, der mich exakt auf den sportlichen Höhepunkt hintrainiert hat. Aber auch das ganze Umfeld muss stimmen, dass man mental die Stärke hat, um im Wettkampf auch die Top-Leistung abzurufen. Ich hatte das Glück, eben auf so ein tolles Team bauen zu können, dass ich im Verein dieses tolle Umfeld gefunden habe, dass ich Top- Trainer hatte, die alles aus mir rausgeholt haben.”

  • … Unterstützung durch die Sporthilfe

    “Die Sporthilfe selber, das ist heute deutlich anders, hat zu meiner aktiven Zeit mehr oder weniger Aufwandsentschädigungen für die Top- Athleten der Paralympics bezahlt. Ich habe immer gesagt, das war das Spritgeld, um zum Training hin- und herzufahren. Ich hatte über den Verein und später meinen damaligen Arbeitgeber die Bayer AG optimale Möglichkeiten während meines Chemiestudieums und konnte vor den Paralympics 2004 mit unbezahltem Urlaub diese Zeit für mehr Turniere nutzen.“

    Von der Sporthilfe alleine konnte man nicht leben. Heute ist das besser, da es eben auch Möglichkeiten gibt, wie Team Olympia, um beispielsweise Beruf mit dem Sport leichter miteinander zu vereinbaren, z.B. durch Reduzierung der Arbeitszeit und Kompensation des Verdienstausfalls. Das ist schon sehr wichtig, dass man auch da genügend Zeit für den Sport und die auch notwendigen Regenerationszeiten.”

  • … ihren Weltrekord 1992 in Barcelona

    Barcelona war sicher mein absolutes sportliches Highlight. Ich hatte mich gut extrem vorbereitet. Es war für mich klar, dass 1992 mein sportlicher Höhepunkt werden sollte, bei dem ich das Maximale aus mir herausholen wollte. Es galt, wenn nicht jetzt, dann nicht mehr, da klar war, dass ich danach mein Studium beenden und in den Beruf einsteigen würde. Und da war auch klar, dass mit dem Beruf diese Trainingsmöglichkeiten in dieser Intensität, wie ich sie vor Barcelona hatte, mit bis zu 30 Stunden die Woche, so nicht mehr abbildbar wären. Also, wenn ich noch eine Chance hatte, Bestzeiten zu schwimmen, dann in 1992. Und es hat geklappt: Die 400 Meter waren ja mein erstes Rennen bei den Paralympics 1992 und am Tag vorher war die Eröffnungsfeier, die einen emotional noch auf ein höheres Niveau katapultiert hat. Die Eröffnungsfeier mit 65 000 Zuschauern , der Einzug ins Paralympische Dorf waren sehr motivierend und haben mir den letzten Schub gegeben. Und dann war dieses 400 Meter-Rennen, was in vollem Stadium von zwei Königinnen betrachtet wurde, -der spanischen und der schwedischen Königin, denn ich hatte auch eine spanische Mitkonkurrentin im Feld. Es war eine irre Stimmung, man wurde getragen von dem Applaus der Zuschauer. Ich hatte ja im Vorlauf fast schon meinen Weltrekord verloren an die Australierin Priya Cooper, die aus dem Nichts aufgetaucht war und sich in super Form präsentierte. Ihr Rennen im Vorlauf konnte ich im Last Call Room verfolgen, bevor ich an der Reihe war. Ich pokerte, schwamm den Vorlauf taktisch und bin als Zweitschnellste ins Finale eingezogen. Das Rennen war so irre spannend. Ich kann mich heute noch an jede Sekunde des Rennens erinnern. Mir war nach dem Start das Wasser in ein Brillenglas gelaufen und ich konnte genau auf die Seite, die wichtig war, an den entscheidenden Bahnen nicht gucken. Ich spürte aber, dass die Australierin zunächst vorne war und zwar bei den ersten 150 Metern und dann wurde es ganz eng. Wir haben uns extrem gepuscht und waren superschnell unterwegs, bei der 200 m Wende war ich auf Rang 1 und unter dem 200 Meter Weltrekord und das als Durchgangszeit für die 400. Es war eine unglaubliche Stimmung, es war irre laut. Wir wurden frenetisch angefeuert, da die Zuschauer darüber informiert wurden, dass wir auf Weltrekordkurs waren. Priya und mich trennten am Ende 54 Hundertstel und ich hatte in mit neuer Weltrekordzeit gewonnen. Es wurde bei der Siegerehrung zum ersten Mal, die Nationalhymne gespielt anstelle der olympischen Hymne. Mein Konterfei erschien gepickelt auf der großen Anzeigentafel neben meinem Namen. Was für ein toller Moment.”

  • … den Einstieg in das Rollstuhltennis

    “Ich habe auch einige ehrenamtliche Aufgaben übernommen, so z.B. bis 2006 in der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG), die weit mehr bietet als als die Kontaktpflege der Olympioniken oder die Fair-Play Initiative. Wir haben versucht, über Projekte Geld zu generieren, mit denen wir Behindertensportler/Innen aus der Region unterstützen konnten. Wir waren beispielsweise als DOG-Team beim Köln-Marathon dabei mit dem Handbike, mit Inlinern oder als Läufer. Wir hatten einen Sponsor, der für die Finisher Geld für Projekte bereit gestellt hat und wir haben mit dem Geld am Olympiastützpunkt die Laufbahnförderung für Menschen mit Behinderungen finanziell unterstützt. Wir hatten zudem einmal im Jahr einen Olympiaball im Bayer-Casino, wo auch der Überschuss aus dem Ball dafür genutzt wurde, Talente auszuzeichnen, wo es Förderpreise gab und wo wir versucht haben, mit dem Geld noch weitere Projekte zu unterstützen.

    Ich bin zudem in der Jury der Herbert Grünewald Stiftung , wo wir auch einmal im Jahr für besondere Projekte Geld bereitstellen für Projekte, die die Menschen mit Behinderungen betreffen und die die Inklusion fördern.  

    2012 war ich Patin des Kölner Innovationspreis Behindertensport, ein Preis den Personen oder Vereine bekommen, die Projekte durchgeführt haben, um Köln, die „Stadt mit Hetz“, noch behindertenfreundlicher zu machen.”

  • … Auswirkungen der UN-Behindertenrechtskonvention

    „Es sollten sich damit vieles für Menschen mit Behinderungen verbessern und eine Gleichstellung erreicht werden. Eigentlich gut gedacht, es hat aber an vielen Stellen auch zu einer gewissen Überforderung geführt. Es ist nicht immer alles eins zu eins umsetzbar, das weiß auch jeder. Der Start war oft sehr hubbelig und ist nicht immer in die richtige Richtung gelaufen, weil eben viele auch überfordert waren, weil es plötzlich so aufoktroyiert wurde. Es war sicher sehr gut gemeint, die Umsetzung war aber schwierig und sie ist nach wie vor holprig. Es gibt auch Bereiche, wo das nicht einfach implementiert werden kann, wie beispielsweise generell in den Schulen. Dann kann man jetzt nicht einfach sagen: ‚Das muss man von heute auf morgen lernen.‘ So etwas muss wachsen. Da gibt es sicher noch viel zu tun. Die Idee ist sicher gut, man muss das aber auch differenziert betrachten. Es wird nicht in allen Bereichen gut umsetzbar sein. Man sollte dann vielleicht gewisse Schwerpunkte schaffen und es nicht generell „ausrollen“. Und bei scheinbar schwierigeren Bereichen nimmt man sich Zeit, um mal wirklich zu gucken, wie der beste Weg aussieht. Es gibt noch viel zu tun. Vor allem brauchen wir ein besseres Verständnis.  Das wird nicht schnell gehen. Das ist ein Langzeitplan, den wir haben. Und jeder Schritt, der eine gewisse Verbesserungen bietet, ist der Richtige. Aber wir dürfen da jetzt nicht hektisch herumtrommeln, wir brauchen hierfür einen langen Atem.”

Zugang zum Sport

Akzeptanz durch Mitschüler und Traningspartner

Paralympische Erfahrungen

Exponat: Goldene Kamera


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Ulrich “Ulli” Potofski

Ulrich “Ulli” Potofski

Ulrich “Ulli” Potofski

*1952
Sportreporter und -moderator (u. a. WDR-Hörfunk und RTL-plus)

Der gebürtige Schalker Ulli Potofski begann seine Karriere bei Radio Luxemburg. Als WDR-Rundfunkreporter berichtete er von den Spielen der Fußball-Bundesliga, bevor er als Sportchef des jungen Privatsenders RTL-plus den Wandel der Sportberichterstattung vorantrieb.

Kurzbiografie

  • Geboren 1952 in Gelsenkirchen-Schalke
  • 1970 Beginn der journalistischen Laufbahn als Moderator bei Radio Luxemburg
  • 1979-1984 Sportreporter des WDR-Hörfunks (unter Abteilungsleiter Kurt Brumme)
  • 1984-1992 RTL-plus-Sportchef
  • 1989 Bambi-Preisträger (Gewinner der Leserwahl zum beliebtesten Fernsehmoderator)
  • 1992-1995 Kommentator und Moderator (im Auftrag) des Pay-TV-Senders Permiere
  • 1993-2006 RTL-Chefkommentator
  • Seit 2006 Kommentator bei Premiere/Sky Deutschland

“Ulli” Potofski über …

  • … das Vereinsleben in den 1950er-Jahren

    „Es gab die Wahl damals zwischen mehreren Schalker Vereinen, das war – ich glaube Schalke 96 gab es noch, Teutonia Schalke, Schalke 04 natürlich und Eintracht Schalke. Aber ich ging zur Johannes Schule und direkt neben der Johannes Schule war das Gesellschaftshaus Eintracht. So hieß das und da gab es eine Tischtennisplatte. Da gab es so einen geheimnisvollen Keller, da gab es eine Kegelbahn, da konnte man kickern, und das fand ich, als ich acht oder neun Jahre alt war, faszinierend. Und da war der Entschluss schnell da – du gehst zu diesem Verein, weil da kannst du die ganzen anderen Dinge genauso mitnutzen. Also ein bisschen Tischtennis spielen, Kickern, Kegeln und so weiter. Und was das Tolle war: Manchmal wurde man damals zum Kegel aufstellen verpflichtet. Da gab es, glaube ich, zwei Mark dafür. Wenn man dann den ganzen Abend die Kegel noch per Hand aufgestellt hat. Es war unglaublich viel Geld für uns zwei DM. Und das war auch ein Grund, die Eintracht zu favorisieren.“

  • … Zeiten, in denen Fußballer noch „malochten“ und Bier tranken

    „Aber ich wollte noch erzählen, dass aus der `58 Meistermannschaft Ille Karnhof, auch für heutige Verhältnisse, das klingt wie ein Märchen, der hat auch noch ganz normal gearbeitet als Bergarbeiter. Ich weiß, dass der erzählt hat, dass er 500 Mark gekriegt hat von Schalke 04 als sogenannter Lizenzspieler. Und der war Kollege von meinem Vater. Und der kam ab und an zu uns nach Hause. Also ein Spieler aus der Oberliga-Mannschaft und der hat dann aber auch mit meinem Vater drei, vier Schnäpse getrunken und drei, vier Flaschen Bier. Das war ganz normal. Aber das war der Unterschied zu heute, dass Schalke wirklich diese tatsächlich im wahrsten Sinne des Wortes familiäre Verbindung noch erzeugt hat. Und ganz klar, dass man da natürlich von infiziert wird und dass man dann ja vom Herzen und von der Seele her Schalker ist. Und das bin ich natürlich geblieben. Aber ich möchte betonen überhaupt kein Fanatiker. Und heute ist es so, dass mich die Spieler eigentlich kaum noch interessieren, sondern mich interessieren eigentlich mehr die Menschen, die dort hingehen. Und die hätten es eigentlich mal verdient, dass Schalke mal wieder Deutscher Meister wird.“

  • … die Probearbeiten bei Radio Luxemburg unter Frank Elstner

    „Und das war so ein Tag, da war ich 18 oder 19, den ich natürlich nie vergessen werde. Ich bin also dann nach Luxemburg gefahren, und es gab die Villa Louvigny. Das war das damalige Sendezentrum, ein legendäres Funkhaus. Belgier, Franzosen, Engländer, Deutsche, alle arbeiteten da unter einem Dach und die machten alle für ihre Nation ein eigenes Programm. Und es gab Stars wie Camillo Felgen zum Beispiel, Frank Elstner natürlich. Jochen Pützenbacher, Helga Guttion das waren alles Radiostars in der damaligen Zeit. Gibt es auch heutzutage in dieser Form nur noch höchst selten, dass Leute vom Radio echte Stars werden. Aber Radio Luxemburg hatte damals 10 Millionen Hörer pro Stunde auch eine Zahl, die nie wieder erreicht werden wird. Und Frank sagte, als ich dann da ankam: ‚So junger Mann, jetzt wollen wir mal gucken, ob Sie Radio können.‘ Und er setzte mich auf die andere Seite der Glasscheibe. Damals war das noch mit Technikern. Und Frank sagte: ‘Stellen Sie sich vor, Sie sind der Moderator, unsere Sendung “Autofahrer Unterwegs“ alle Leute in den Autos hören RTL. Es gibt einen Stau zwischen Köln und Dortmund und alle hören Radio Luxemburg. Unterhalten sie diese Leute fünf Minuten. Ab gleich – aber ich sage Ihnen schon mal vorher Sie dürfen nichts über sich selber erzählen. Bitte jetzt fünf Minuten.‘“

Kurt Brummes Reaktion auf Potofskis Wechsel zum  Privatfernsehen 1984

Erinnerungen an den 11. September 2001


Hier finden Sie in Kürze das vollständige Interview im PDF-Format:

Zu den Zeitzeugen NRW

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